[gnucash-de] Nutzbarkeit von gnucash

Christof Donat cdonat at gmx.de
Son Mar 13 06:43:23 EST 2005


Hi,

> Ich habe wohl nicht deutlich genug betont, dass ich mit
> meiner Kritik diejenigen angesprochen habe, die die falschen oder
> unvollständigen Informationen in die Welt setzen. Ich wollte damit
> einen Hinweis geben, dass es niemandem dienlich ist, wenn er unter
> falschen Voraussetzungen, die er nicht zu verantworten hat, irgend
> etwas anfasst.

1. Das kann man auch anders sagen. So wie du es gesagt hast, fühlten sich 
einige Leute hier zu recht auf den Schlips getreten.
2. So wie ich dich verstanden habe, hat der Banker dir auf die Frage nach 
einem Buchhaltungsprogramm unter Linux GNUCash empfohlen. Dafür, dass ihr die 
Funktion, die unter anderem ich regelmässig nutze nicht gefunden habt, kann 
auch der Banker nichts. Eine normale, höfliche Frage hier auf der 
Mailingliste hätte dein Problem gelöst.

> Sie dürfen mir abnehmen, dass ich mich sehr lange (seit 1 1/2 Jahren
> bereits) im Internet und in "Fachgesprächen" mit der Problematik der
> offensichtlich fehlenden Alternativen zu Windows im Bereich der
> Buchführung beschäftige.

So schlecht ist das unter Linux gar nicht mehr. Es gibt jede Menge Web 
basierte Buchhaltungssysteme - als Beispiel sei hier SQL-Ledger genannt, es 
gibt Compire als CRM System, es gibt GNUEnterprise - bzw. wird es geben - 
ungefär dann, wenn HURD fetig ist (Das Buchhaltungsmodul ist aber, wenn man 
der Webseite glauben darf so weit funktionsfähig). Ich verwende GNUCash, weil 
ich keine Webanwendungen für solche Dinge mag (die Eingabe der Daten ist i.a. 
zu langsam), und Compire unbedingt Oracle braucht.

> In dieser gesamten Zeit wurde mir ausschließlich GNUCASH als
> Linuxalternative zu den bekannten Produkten (Lexmark, KFG, Quicken
> u.s.w.) genannt.

Da würde ich dir empfehlen, das nächste mal lieber erst einmal Google zu 
fragen, und dann einen Banker.

> Ich, als Anwender, muß mich darauf verlassen können, 
> dass, wenn ein Fachmann mir auf die Frage, welches Programm es als
> Alternative z.B. zu Lexmark für Linux gibt, zur Antwort gibt GNUCASH,
> dass er weiß, dass ich als Europäer (keinesfalls nur Deutscher!) damit
> meine, dass ich dieses Programm auch unter europäischen Verhältnissen
> anwenden will.

Das tue ich doch die ganze Zeit. Keiner deiner zentralen "Kritikpunkte" war 
stichhaltig: Es gibt eine deutsche Übersetzung und auch eine Anleitung, wie 
man die aktiviert, wenn die Distribution einem das nich gleich abgenommen 
(bei einer deutschen SuSE Installation funktioniert das z.B.) hat und es gibt 
die Rechnungsverwaltung mit der ich meine Umsatzsteuer automatisch buche. Ich 
gebe bei den Posten für die Rechnungen nur noch an, ob die Beträge inclusive 
Mehrwertsteuer sind und nach welcher Steuertabelle (7%, oder 16%) sie zu 
berechnen sind. Für beides kann man pro Kunde und Lieferant Standards 
definieren.

Als Buchhaltungslaie fand ich die Einarbeitung in GNUCash sehr einfach. Als 
mir einmal jemand Lexware gezeigt hat, habe ich mich gewundert, was für einen 
Aufwand man da für die einfachen Buchungen (z.B. Abhebung) treiben muss. In 
GNUCash gehe ich entweder in das Kontobuch für die Kasse, oder in das für das 
Girokonto und schreib es einfach rein. Möglicherweise war auch die Vorführung 
von Lexware schlecht und es gibt dort genau so einfache Möglichkeiten. Ich 
habe mich nicht weiter damit beschäftigt.

Wie gesagt, die Eingabe der Rechnungen könnte man meiner Meinung nach deutlich 
intuitiver gestalten, aber sie ist vorhanden und funktioniert. Die intuitive 
und sehr effiziente Eingabe zumindest der einfacheren Buchungen ist genau der 
Punkt, der mich für GNUCash eingenommen hat.

> Genau dies wird aber in fast allen Kommentaren und Stellungnahmen zu
> GNUCASH impliziert. 

Ja. Zu Recht.

> Ich habe auch nicht die
> Existenzberechtigung des zwiefelsohne guten Programmes generell in
> Frage gestellt, sondern lediglich in seiner jetzigen Form für den
> Gebrauch in Europa.

Das aber eben zu unrecht.

> Hier beleidigt fehlende Ernsthaftigkeit zu konstatieren ist dabei wohl
> auch nicht gerade förderlich und für mich nur unter dem Gesichtspunkt
> des oben Gesagten verständlich.

Die fehlende Ernsthaftigkeit schliesst man einfach daraus, dass du hier in 
einem unangemessenen Ton auftrittst, nicht danach fragst, wie dein Problem zu 
lösen ist, sondern einfach im Stil von "alles Scheisse" durch die Gegend 
polterst. Deine Versuche mit GNUCash sind nicht deshalb fehlgeschlagen, weil 
GNUCash das nicht gekonnt hätte, was du verlangt hast, sondern weil du die 
Punkte nicht gefunden hast. Das ist an sich nichts schändliches, aber man 
kann ja auch einfach nachfragen, wie das denn geht.

Christof