[gnucash-de] SKR03, Bericht Bilanz

Frank H. Ellenberger f.ellenberger at online.de
Sam Okt 14 02:08:22 EDT 2006


Hallo Oli,

ich habe nie mit dem 03er gearbeitet. Als ich studiert habe, waren noch GKR, 
IKR und andere verbandseigene Rahmen verbreitet. Ich denke, die sauberste 
Lösung wäre, das Privatkonto aufzuteilen in Privatentnahmen und 
Privateinlagen, wie es teilweise auch gefordert wird, zur Vermeidung von 
Überentnahmen. Die Bruttomethode hat eine höheren Informationsgehalt als die 
Nettomethode. Eins muß dann andersrum gepolt sein. Den Fall hast du etwa auch 
beim Konto "Zuschüsse vom Arbeitsamt", ein Haben- resp. Ertrags-Konto unter 
"Aufwendungen für Personalkosten".

Solche Kuriositäten fand ich immer am Spannendsten in der ganzen BWL, wie etwa 
negative Stückkosten (=Heizkosten im Kino).

Am Samstag, 22. Juli 2006 20:18 schrieb Oliver Vollmer:
> Hallo zusammen,
>
> ich habe mal eine Frage zum Bericht Bilanz.
>
> So lernt man in der Schule:
>
> Auf Aktiva habe ich 100.000 Euro.
> Auf Passiva 60.000 Euro. So ergibt das
> Eigenkaptial = 40.000.

Ich persönlich habe hier schon ein Problem, da so, wie ich das gelernt habe, 
in Kontinentaleuropa das Eigenkapital zusammen mit den Verbindlichkeiten die 
Passiva bilden. Das US-amerikanische kennt aber streng genommen keine 
Passiva, sondern nur Liabilities, so daß wir in gnucash mit dieser seltsamen 
Dreiteilung leben müssen.

>
> Im SKR03 sind nun alle Konten unter Aktiva
> vom Typ Aktiva, alle Konten unter Passiva
> vom Typ Passiva.
>
> Wenn ich nun die Privatkonten unter Passiva
> mit Typ Passiva anlege, erhöhen diese jedoch
> das Eingekapital und gerade andersrum sollte
> das sein, flapsig gesagt (genaugenommen die
> Privatentnahme).
>
> Wo und nach welchem Typ lege ich die Privatkonten
> an, sodass diese in der Bilanz das EK mindern?
> Als Typ Passiva funktioniert es nicht, als Typ
> Eigenkaptial funktioniert es nicht. Laut
> Buchführungsrichtlinien sind die Privatkonten
> Unterkonten des Eigenkapitals, wie übertrage
> ich diese Tatsache nach gnucash?
>
> Die Privatkonten verhalten sich eigentlich wie
> die Aufwendungen, also z.B. Privatentnahme
> Zuhnahme im Soll, jedoch haben die Privatkonten
> wierderum nix in der GuV verloren (Einnahmen-/Überschuss-
> rechnung).

richtig, die Entnahme ist eine erfolgsneutrale Bilanzverkürzung, 
etwa EK ./. Kasse oder Bank, 
die Einlage eine neutrale Verlängerung

>
> Ich komme gerade nicht weiter, vielleicht hat
> jemand eine Idee.
>
> Grüße, Oli Vollmer

Gruß Frank