[gnucash-de] SKR03, Bericht Bilanz
Frank H. Ellenberger
f.ellenberger at online.de
Die Okt 17 18:20:05 EDT 2006
Hallo,
erstmal schön zu wissen, daß es da noch jemanden gibt, der sich in diesen
Niederungen herumtreibt.
Am Dienstag, 17. Oktober 2006 11:01 schrieb Oliver Vollmer:
> On Sat, Oct 14, 2006 at 08:08:22AM +0200, Frank H. Ellenberger wrote:
>
> Hallo,
>
> > ich habe nie mit dem 03er gearbeitet. Als ich studiert habe, waren noch
> > GKR, IKR und andere verbandseigene Rahmen verbreitet. Ich denke, die
> > sauberste Lösung wäre, das Privatkonto aufzuteilen in Privatentnahmen und
> > Privateinlagen, wie es teilweise auch gefordert wird, zur Vermeidung von
> > Überentnahmen.
>
> Genau so habe ich es im SKR03 gemacht, die Privatkonten sind ein
> Toplevelkonto, unterteilt in Privatentnahme, Privateinlage, ...
>
Ich habe ihn mir gerade nochmal angesehen: 100 € eingezahlt und 50 € wieder
rausgenommen. Im ersten Moment irritiert zwar die rote 50, aber damit der
Betrag Privat 1 als Saldo von Einlage & Entnahme stimmt, muß es wohl so sein.
Im Bericht sieht es doch auch gut aus.
> > Die Bruttomethode hat eine höheren Informationsgehalt als die
> > Nettomethode. Eins muß dann andersrum gepolt sein. Den Fall hast du etwa
> > auch beim Konto "Zuschüsse vom Arbeitsamt", ein Haben- resp.
> > Ertrags-Konto unter "Aufwendungen für Personalkosten".
>
> Was meinst Du mit Brutto u. Nettomethode in Bezug auf die Privatkonten?
Habe in einem alten Skript nachgesehen. Wurde da für den Abschluß der
Warenkonten verwendet:
Fall 1: 1 gemischtes Warenkonto, in das EK und VK gebucht werden
-> Informationsgehalt nahe null, da ziemlich unübersichtlich
Fall 2: 2 getrennte Konten für EK und VK
Abschluß a) Nettomethode:
schließe WEK mit WVK ab,
schließe WVK mit GUV ab.
-> GUV enthält nur Saldo, was (v)erwirtschaftet wurde
Abschluß b) Bruttomethode:
schließe beide separat nach GUV ab
mit 2 Zahlen in der GUV kann man dann, neben dem Saldo, auch einen Quotienten
bilden und hat dann etwas, das wohl umgangsprachlich als Marge bezeichnet
wird.
Die Bruttomethode ist für AGs Vorschrift, allen anderen wird sie aus
betriebswirtschaftlichen Gründen empfohlen. [Stand ~1980]
Wenn jetzt die Zahl hinter Privat1 0 ist, kann hinter Entnahme auch -100.000
und hinter Einlage +100.000 stehen oder hinter beiden auch 0. Wie das dann zu
interpretieren ist, sei mal dahingestellt
>
> > Solche Kuriositäten fand ich immer am Spannendsten in der ganzen BWL, wie
> > etwa negative Stückkosten (=Heizkosten im Kino).
>
> Ich habe mir sagen lassen, daß es hier keine eindeutigen Vorschriften
> gibt, die Zahlen z.B. aus der Bilanz müssem halt "verstehbar" sein
> (z.B. für einen Wirtschaftsprüfer).
Stimmt, aber es gibt ja mindestens 2 Gründe für die ganze Buchhalterei:
1. Zahlen die nach außen geliefert werden müssen, i.d.R. fürs Finanzamt, ggf.
die Geldgeber
2. als internes Analyseinstrument, etwa "Welche Aktivitäten sind wie
lohnenswert?". Es kommt hier also auf den Einzelfall an: Welchen
zusätzlichen Nutzen erziele ich mit welchem zusätzlichen Aufwand?
>
> Grüße, Oli Vollmer
>
Gruß Frank