[gnucash-de] GoB und Buchungen nicht mehr veränderbar machen

Mathias Wührmann mathias.wuehrmann at web.de
Do Jan 31 13:04:48 EST 2008


Hallo Frank,

Frank Nagel schrieb:
 > Sorry, aber eine nicht veränderbare Datei gibt es genauso wenig, wie
 > eine nur einmal lesbare Datei. Alles kann kopiert/verändert werden!

korrekt. Deswegen werden die Datensicherungen bzw. Archive, wenn man es 
ganz doll richtig machen will, auch auf "unveränderlichen" Datenträgern 
wie CD oder DVD gesichert und mit einer qualifizierten Signatur 
versehen, so dass nachträgliche Archivänderungen ersichtlich sind.

 > Insgesamt ist die Forderung der "Nichtveränderbarkeit von
 > Daten/Inhalten" NICHT(!) - im Sinne von Niemals - zu erfüllen.

Insgesamt geht es bei diesem ganzen Kram auch eher darum, die Hürde für 
mögliche Betrügereien höher zu legen. Genau wie bei Papier, man muß 
zumindest mit Kuli schreiben und nicht mit Bleistift, damit Änderungen 
nicht ganz so einfach sind.

 > Bleibt als wichtigstes Kriterium für GoB Konformität nur die ordentliche
 > Zulassung von GC durch das FA/FIN.

Und das ist das Witzige: Es gibt keine Zulassung durch FA/FIN!! Die 
Konformität nach GoBS kann man sich nur von passenden Dienstleistern 
bestätigen lassen, z.B. Wirtschaftsprüfern oder Steuerberatern, wobei 
das Zertifikat offiziell anerkannt sein muß, wenn man ganz sicher gehen 
will. Was "offiziell" heißt, konnte ich aber bisher noch nicht 
rausfinden. Sicher ist nur, dass so eine Zertifizierung bestimmt 
ziemlich teuer ist.

 >   a) dauernd dran geändert wird

Trifft auch bei closed source zu. Antwort habe ich noch nicht gefunden.

 >   d) ein Haftungsanspruch gegenüber ?Wem? nicht durchgesetzt werden kann

Zum Glück für GC ist jeder Steuerpflichtige selbst dafür verantwortlich, 
ob seine Buchhaltung korrekt ist. Das FA wird jedenfalls nicht auf GC 
zukommen. Und ich wage zu bezweifeln, dass ein bei der Steuerprüfung 
durchgefallener Nutzer vor Gericht gegen GC oder einzelne Entwickler 
stichhaltige Argumente findet, warum ihm dieser Schaden ersetzt werden 
sollte.


Grüße,

Mathias Wührmann
-- 
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