[gnucash-de] Nebenkosten, Vorauszahlungen, Rücklagen usw. buchen
Andreas Schell
gawarmel at gmail.com
Di Jan 6 11:02:44 EST 2015
Hallo MC,
nun ja (und nur weil ich so was schon mal gemacht habe) ... es gibt
vermutlich ein Bankkonto, auf dem die Kosten für das Haus übers Jahr
verteilt auflaufen und auf dem im Gegenzug die Abschlagszahlungen
eingehen? Dieses Konto ist per AQBanking mit GnuCash abrufbar und alle
Buchungen sind schon "drin"? Da GnuCash ein System für die doppelte
Buchführung bereitstellt, gibt es zu jeder Buchung eine Gegenbuchung.
Das wäre der Einstieg.
Ein Vorschlag für die anzuwendende Logik wäre dann der, Sachkonten zu
führen, die so heißen, wie die Positionen, die laut WEG umlagefähig bzw
nicht umlagefähig sind (Google!). Die sollte man nämlich bei der
Abrechnung kennzeichnen.
Dann führst Du noch Eigentümer-Konten, auf denen die Einlagen und
Abschlagszahlungen den beteiligten Parteien zugeordnet werden.
Und dann gibt es noch ein Konto für Instandhaltungsrücklagen und
vielleicht noch weitere. Wie wurde evtl. schon zur Gründung der
Eigentümergemeinschaft vertraglich festgelegt.
Gegen die Eigentümerkonten werden zur Jahresabrechnung entsprechend
Verteilungsschlüssel (Quadratmeter, Verbrauch, Beschluss) die Sachkonten
saldiert. Zum Verteilen der Kosten ist Excel (oder für die, die
ebenfalls keinen Bock mehr auf MS oder MAC haben z.B. LibreOffice Calc)
ein gut geeignetes Tool. In GnuCash machst Du dann entsprechende
Splitbuchungen. "Soll an Haben" ist in GnuCash einfach, weil die
Software es quasi erzwingt.
Nach Ende einer Wirtschaftsperiode und der Abrechnung stehen die
Sachkonten wieder auf Null. Auf dem Girokonto verbleibt praktischerweise
eine Mindesteinlage, und deren Split-Gegenbuchungen auf die
Personenkonten entspricht dem Anteil an dieser Mindesteinlage. Wähle nun
einen Stichtag. An diesem gibt es offene Forderungen oder
Verbindlichkeiten, die eingezogen oder ausbezahlt werden müssen. Dann
kann der Zyklus wieder von vorne los gehen. Die Abrechnung ist im
einfachsten Fall für jede Partei ein Bericht über den Verlauf ihres
Kontos. Die entsprechende Differenz zum Sollstand am Ende der
Wirtschaftsperiode ist der zu begleichende Abrechnungsbetrag.
Eine ketzerische Frage: die hausverwalterische Buchhaltung scheint laut
Fragestellung das größere Problem zu sein, oder gibt es wirklich ein
Bedienproblem mit GnuCash, bei dem Dir dieses Forum ja sehr gut helfen
kann? Mir ist schon klar, dass professionelle Hausverwaltungen (Du?) für
diese Sorte Arbeit etwas haben wollen und ihre Tools ebenfalls etwas
kosten. Aber dafür kennen sie sich auch mit der Materie aus und sind -
ein nicht zu unterschätzender Vorteil - ein routinierter Sündenbock,
wenn es, wie in jeder Hausgemeinschaft, Diskussionen über die Abrechnung
gibt. Wenn's ums Geld geht, muss man nämlich zum Teil sehr fest im
Sattel sitzen und wehe, man gerät als Miteigentümer in den Verdacht,
sich dabei einen Vorteil zu verschaffen. Es lohnt sich, sich mit der
Materie auseinander zu setzen und mit GnuCash und einem Spreadsheet kann
man das gut machen. Es ist auch kein Hexenwerk. Es gibt allerdings eine
nicht ganz kleine Einstiegshürde zu überwinden...
Beste Grüße
Andreas
Am 06.01.2015 um 14:01 schrieb haus1911 at web.de:
> Hallo zusammen,
>
> mir wurde als Miteigentümer einer Wohneigentümergemeinschaft die Hausverwaltung aufs
> Auge gedrückt. Jetzt sitze ich hier vor der großen Aufgabe, die Abrechnung in Form zu bringen.
> Die ersten Ansätze habe ich mir mit Excel erarbeitet, was bei der Verteilung der
> Verbrauchskosten (Heizung, Abwasser, Wasser, Strom usw.) relativ gut funktioniert. Jedoch
> würde ich gerne die "Konten" mit Gnucash erfassen. Da sind wir auch schon beim eigentlichen
> Problem. Wie sollte ein vernünftiger und dennoch einfacher Kontenrahmen aussehen? Hierzu
> habe ich schon einen anderen Beitrag geöffnet und auch schon einen ersten interessanten
> Ansatz erhalten.
> Zu den eigentlichen Buchungen bzw. den Buchungssätzen:
> Wie müsste ich z.B. die Nebenkostenvorauszahlungen der Eigentümer, die
> Rücklagenzahlungen, die Abschlagszahlungen des Energieversorgers (bei uns alles in einer
> Hand: Gas, Wasser, Strom...) und die Jahresabrechnung verbuchen? Soll, Haben, Konto...?
>
> Über jede Art von Ideen und Vorschläge würde ich mich freuen.
>
> Viele Grüße
> MC
>
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