<div dir="ltr"><div>Hallo,</div><div>vielen Dank für die Antwort.</div><div>Was ich irgendwie in der Anleitung nicht überblicke:</div><div>Wo bekomme ich die neue AqBanking Version her?<br><br></div><div>Kompilieren würde ich die nur ungerne, da ich dann immer hinterher sein müsste die zu aktualisieren...<br><br></div><div>Vielen Dank<br></div></div><br><div class="gmail_quote"><div dir="ltr" class="gmail_attr">Am Mo., 23. Sept. 2019 um 02:12 Uhr schrieb Christoph Franzen <<a href="mailto:christoph@alte-pflasterei.de">christoph@alte-pflasterei.de</a>>:<br></div><blockquote class="gmail_quote" style="margin:0px 0px 0px 0.8ex;border-left:1px solid rgb(204,204,204);padding-left:1ex">Hallo allerseits,<br>
<br>
nach einem ganzen Tag am Stück des sinnfreien Herumprobierens habe ich<br>
es geschafft, meine Konten wieder zugänglich zu machen und schreibe das<br>
nun aus dem Gedächtnis und vermutlich „.bash_history“ auf.<br>
<br>
Ausgangslage: Debian, mehr oder weniger Jessie, von i386 so halb nach<br>
AMD64 migriert und uralt, also seit den ganz frühen 2000er Jahren immer<br>
nur Updates, nie neu installiert. Darauf lief bislang Gnucash 2.6.11 zu<br>
meiner Zufriedenheit bis etwa September.<br>
<br>
VORAUSSETZUNG: Linux, AMD64/x86_64-fähig,<br>
also entweder nativ oder als „Multi-Arch“!<br>
<br>
Hilfe im Web:<br>
<a href="https://wiki.gnucash.org/wiki/De/Flatpak" rel="noreferrer" target="_blank">https://wiki.gnucash.org/wiki/De/Flatpak</a><br>
<a href="https://www.aquamaniac.de/rdm/projects/aqbanking/wiki/SetupPinTan" rel="noreferrer" target="_blank">https://www.aquamaniac.de/rdm/projects/aqbanking/wiki/SetupPinTan</a><br>
<br>
Als „root“ oder mit „sudo“ davor:<br>
<br>
1) Flatpak installieren<br>
<br>
sudo apt-get install flatpak<br>
<br>
„apt-get -t oldstable …“ könnte beispielsweise nötig sein, um die<br>
richtige ältere Version auszuwählen, die noch keinen Versionskonflikt<br>
auslöst, man kann auch einen grafischen Paketmanager nehmen oder<br>
„aptitude“, dann halt gegebenenfalls dort eine Version erzwingen, die<br>
nichts anderes kaputtmacht.<br>
<br>
2) Das Flatpak-Repository von Gnucash.org einrichten:<br>
<br>
sudo flatpak remote-add --if-not-exists gnucash<br>
<a href="https://code.gnucash.org/builds/flatpak/gnucash-nightlies.flatpakrepo" rel="noreferrer" target="_blank">https://code.gnucash.org/builds/flatpak/gnucash-nightlies.flatpakrepo</a><br>
<br>
Das da oben gehört in EINE ZEILE.<br>
<br>
2a) Test, ob bis hierhin erfolgreich<br>
<br>
flatpak remote-ls gnucash<br>
<br>
Da sollte sowas kommen, je nach Flatpak-Version auch noch die<br>
„branches“:<br>
org.gnucash.GnuCash <br>
org.gnucash.GnuCash.Debug <br>
org.gnucash.GnuCash.Locale<br>
<br>
Falls hier einfach gar nichts kommt, obwohl der Befehl unter 2) keinen<br>
Fehler gemeldet hat, kann das daran liegen, daß Ihr wie ich eine alte <br>
i386-Installation habt. Wenn Euer Rechner 64-bittig ist und Ihr einen<br>
64-bittigen Kernel am Laufen habt, könnt ihr per „Multiarch“ trotzdem<br>
64-Bit-Programme laufen lassen. Wie man das einrichtet, beschreibe ich<br>
hier nicht.<br>
<br>
In dem Fall lautet der obige Befehl:<br>
<br>
flatpak --arch=x86_64 remote-ls gnucash<br>
<br>
2b) Verfügbare Versionen nachschauen<br>
<br>
Am einfachsten mit einem Webbrowser hier:<br>
<a href="https://code.gnucash.org/builds/flatpak/master/" rel="noreferrer" target="_blank">https://code.gnucash.org/builds/flatpak/master/</a><br>
<br>
Der (am besten oberste) Dateiname muß im nächsten Schritt verkürzt<br>
eingesetzt werden, vorne „gnucash-“ und hinten „.flatpakref“ weglassen.<br>
<br>
Wenn die neueste Version später nicht läuft, die nächst-ältere nehmen<br>
und so weiter.<br>
<br>
3) Gnucash installieren<br>
<br>
sudo flatpak --arch=x86_64 install gnucash<br>
org.gnucash.GnuCash//maint-C3.7-57-g1a6314e10-D3.7-21-g06f4b05<br>
<br>
Wieder in EINER ZEILE!<br>
<br>
Wie oben beschrieben, können „sudo“ (wenn Ihr schon „root“ seid) und<br>
„--arch=x86_64“ bei Euch überflüssig sein, schaden tun sie aber nicht.<br>
<br>
Das da oben ist die Version vom 22. September 2019, die habe ich<br>
getestet und inzwischen läuft sie hier – bisher einwandfrei.<br>
<br>
4) Dateien kopieren<br>
<br>
Ab jetzt geht es als Normalbenutzer weiter.<br>
<br>
Das Flatpak kann schreibend nur auf $HOME des Benutzers zugreifen, als<br>
der man später arbeiten möchte, daher muß die Gnucash-Datei mit den<br>
Konten auch dort irgendwo liegen!<br>
<br>
Beispiel: /home/BENUTZERNAME/Dokumente/Bankdaten/MeineBuchführung.gnucash<br>
aber NICHT: /usr/local/share/Bankdaten/Geschäft.gnucash<br>
<br>
Also gegebenenfalls jetzt an einen geeigneten Ort umkopieren.<br>
<br>
WICHTIG: Auch wenn es schon unterhalb von $HOME ist, nun UNBEDINGT eine<br>
Sicherheitskopie von Eurer alten Original-Datei machen. Neben dem<br>
Risiko, daß die gewählte Gnucash-Version einen bisher unentdeckten<br>
Fehler hat, kann man bei den folgenden Schritten einiges falsch machen,<br>
das einem die Daten-Datei versaut. Wenn man das dann nicht mühsam von<br>
Hand einzeln reparieren möchte, JETZT KOPIEREN!<br>
<br>
Wenn Ihr weder das neue Gnucash, noch das neue Aqbanking im Flatpak<br>
gestartet habt, solltet Ihr nun Eure Aqbanking-Konfigurations-Daten wie<br>
folgt kopieren:<br>
<br>
cd ~/.aqbanking<br>
cp -a settings settings6<br>
<br>
ACHTUNG! Wenn settings6 schon da ist, weil Ihr Aqbanking im Flatpak vor<br>
diesem Schritt schon mal aufgerufen hattet:<br>
<br>
cp -a settings/* settings6<br>
<br>
(Sonst bekommt man settings6/settings/… !)<br>
<br>
5) Aktualisieren der Aqbanking-Einstellungen<br>
<br>
Es muß auf ein neues TAN-Verfahren umgestellt werden,<br>
auch wenn es sich im Prinzip nicht geändert hat!<br>
Die für PSD2-konformes Verhalten „aufgebohrten“ Varianten heißen anders.<br>
(Vor der alten Nummer, beispielsweise „910“ für „Chiptan manuell“ bei<br>
der Sparkasse Aachen, steht nun eine weitere Ziffer, hier „6“.)<br>
<br>
Durch den vorangegangenen Kopier-Schritt sind Eure Konten jetzt schon<br>
mal da, brauchen in Aqbanking daher nicht neu eingerichtet zu werden.<br>
<br>
Der in Gnucash eingebaute Assistent mit Benutzeroberfläche für<br>
Aqbanking führt jedoch nicht zum Ziel (es kommt wohl mit den<br>
neuen TAN-Verfahrens-Kürzeln noch nicht klar), so daß man die folgenden<br>
Schritte auf der Kommandozeile erledigen sollte.<br>
<br>
Dazu starten wir eine Shell in der Flatpak-Umgebung von Gnucash<br>
(theoretisch geht's auch außerhalb, WENN das alles schön in $HOME<br>
liegt, falls nicht, war der vorherige Schritt schon anzupassen):<br>
<br>
flatpak run --command=sh org.gnucash.GnuCash<br>
<br>
Ausgabe:<br>
<br>
console·BENUTZERIN@RECHNER$ _<br>
<br>
Bei manchen der folgenden Aktionen (denen, die Konten- oder<br>
Kundenspezifische Informationen abrufen) wird Euer Paßwort/PIN<br>
abgefragt!<br>
<br>
Je nachdem ist es erforderlich/sinnvoll, sich JETZT im Web-Interface der<br>
Bank an- und abzumelden, weil dann erst der Daten-Abruf per FinTS nach<br>
einer TAN-Abfrage im Web freigegeben wird.<br>
<br>
Ich fürchte, die ING ist so ein Fall, wo man PSD2 zum Anlaß<br>
genommen hat, den FinTS-Zugang zu verkrüppeln, so daß nur noch<br>
Umsatz-Abfragen gehen (momentan nicht mal die), aber keine Überweisungen<br>
oder andere TAN-pflichtige Aktionen mehr.<br>
<br>
5a) Aqbanking-Benutzer-Nummern nachschlagen<br>
<br>
aqhbci-tool4 listusers<br>
<br>
Ausgabe: <br>
<br>
User 0: Bank: de/BLZ User Id: KONTO Customer Id: KONTO Unique Id: 1<br>
User 1:…<br>
<br>
„User Id“ und „Customer Id“ sind meistens die Kontonummer.<br>
<br>
Wenn Ihr nur ein Mal ein einziges Konto eingerichtet hattet, ist die Id<br>
einfach 1. Bei Fehlversuchen, Bankwechseln und dergleichen zählt die<br>
aber hoch, auch wenn Ihr nach wie vor nur 1 Konto habt.<br>
<br>
Das Beispiel geht jetzt weiter mit „$ID“ als Platzhalter für diese Zahl.<br>
<br>
5b) TLS-Flag setzen<br>
<br>
aqhbci-tool4 adduserflags -u UniqueId -f tlsIgnPrematureClose<br>
<br>
Ging bei der Sparkasse hier ohne, schadet aber anscheinend auch nicht.<br>
<br>
5c) Abrufen der Bankparameterdaten<br>
<br>
aqhbci-tool4 getbankinfo -u $ID<br>
<br>
5d) Abrufen der Systemkennung<br>
<br>
aqhbci-tool4 getsysid -u $ID<br>
<br>
5e) Abrufen der TAN-Methoden<br>
<br>
aqhbci-tool4 listitanmodes -u $ID<br>
<br>
Ausgabe ähnlich wie:<br>
TAN Methods<br>
- 6910 (F910/V6/P2): HHD1.3.0 (chipTAN manuell) [available]<br>
- …<br>
<br>
Das ist eine Liste aller Methoden, welche die Bank anbietet;<br>
diejenigen, die für Euer Konto aktiviert sind, sind mit „[available]“<br>
gekennzeichnet, die anderen mit „[not available]“.<br>
<br>
Wenn dort „[available and selected]“ steht, ist die TAN-Methode<br>
für Euch eingestellt.<br>
<br>
Wahrscheinlich ist aber in Aqbanking noch die alte Methode ausgewählt,<br>
die es nicht mehr gibt.<br>
<br>
5f) TAN-Methode auswählen<br>
<br>
aqhbci-tool4 setitanmode -u $ID -m 6910<br>
<br>
Hinter das „-m “ kommt die für Euch richtige Nummer,<br>
die kann bei Eurer Bank von meinem Beispiel abweichen!<br>
<br>
5g) Optionales Setzen der TAN-Mediumkennung<br>
<br>
Der folgende Hinweis ist nicht von mir verifiziert:<br>
Dieser Schritt ist oft nötig, wenn man z.B. ein SMS-Tan-Verfahren<br>
verwendet (insbesondere bei der Postbank). Bei der Postbank muss man<br>
noch beachten, daß man hier vor die Kennung noch eine spezielle<br>
Zeichenfolge setzen muß:<br>
cT: bei Verwendung von chipTan<br>
mT: bei Verwendung von mobileTan<br>
SO: bei Verwendung von BestSign ("Seal One")<br>
Eine vollständige TAN-Medienkennung wäre bei der Postbank dann also<br>
z.B. "mT:TAN_MEDIUM_KENNUNG"<br>
<br>
aqhbci-tool4 setTanMediumId -u $ID -m "TAN_MEDIUM_KENNUNG"<br>
<br>
5h) Abrufen/Anzeigen der Kontenliste<br>
<br>
Die Konten sind durch die Kopieraktion im Schritt 4) schon da.<br>
Ruft man den untigen Befehl dennoch auf, wird ein Update gemacht,<br>
dabei werden zum einen Konten hinzugefügt, die bei der Bank vorhanden<br>
sind, aber in Aqbanking nicht eingetragen waren (beispielsweise, wenn<br>
Ihr eine Vollmacht mit Online-Zugang von jemandem bekommen, dies aber<br>
bisher nicht genutzt habt) und Namens-Felder werden mit den<br>
bankseitigen Werten überschrieben, auch wenn Ihr sie innerhalb<br>
Aqbanking abgeändert hattet.<br>
<br>
aqhbci-tool4 getaccounts -u $ID<br>
<br>
Auflisten der verfügbaren Konten:<br>
<br>
aqhbci-tool4 listaccounts -v<br>
<br>
5i) SEPA-Informationen<br>
<br>
Die Liste, die im letzten Schritt angezeigt wurde, solltet Ihr nun<br>
durchgehen und für jedes der Konten erneut die SEPA-Informationen<br>
abrufen:<br>
<br>
aqhbci-tool4 getaccsepa -a $KONTEN-ID<br>
<br>
Nun müßten sämtliche Informationen aktuell sein.<br>
<br>
6) GNUCASH STARTEN<br>
<br>
Ihr könnt nun, wenn Ihr in in der Flatpak-Shell seit,<br>
direkt „gnucash“ aufrufen.<br>
<br>
Die Flatpak-Shell verlassen könnt Ihr mit „Strg-d“<br>
oder „exit [Enter-Taste]“.<br>
<br>
Von „außerhalb“ des Flatpaks, also in Eurer normalen Linux-Umgebung,<br>
müßt Ihr Gnucash künftig wie folgt starten:<br>
<br>
flatpak run org.gnucash.GnuCash<br>
<br>
Wenn Ihr Eure Gnucash-Datei umkopieren mußtet, siehe Schritt 4), dann<br>
wird sie nun natürlich nicht automatisch geöffnet, auch wenn das vorher<br>
so eingestellt war.<br>
<br>
7) Konto abrufen<br>
<br>
Das macht Ihr einfach wie gewohnt.<br>
Es sollte ganz normal nach PIN/Paßwort gefragt werden.<br>
<br>
Bei mir war es so, daß nach der ersten Umsatz-Abfrage UND nach der<br>
ersten Salden-Abfrage jeweils einmalig erneut nach dem in Gnucash<br>
zugeordneten Konto gefragt wurde!<br>
<br>
Dann müßt Ihr einfach das Gnucash-Konto aus der Kontenliste auswählen,<br>
das dem Aqbanking-Konto entspricht. VORSICHT: hier nicht „verklicken“,<br>
wenn Ihr mehrere Bankkonten habt!<br>
<br>
Das war es dann, wenn bis hierher alles funktioniert hat.<br>
Viel Glück bei der Umstellung, Ihr werdet es vermutlich brauchen.<br>
<br>
Herzliche Grüße, Christoph<br>
_______________________________________________<br>
gnucash-de mailing list<br>
<a href="mailto:gnucash-de@gnucash.org" target="_blank">gnucash-de@gnucash.org</a><br>
<a href="https://lists.gnucash.org/mailman/listinfo/gnucash-de" rel="noreferrer" target="_blank">https://lists.gnucash.org/mailman/listinfo/gnucash-de</a><br>
</blockquote></div>