[gnucash-de] Belegnummern, Kontonummersuche

Hausmoasta hausmoasta at beratung-plank.de
So Okt 28 04:45:19 EDT 2007


Hi Lars,

>> Was für ein Problem hast du mit solchen Lösungen, an welche
>> Produkte denkst du da?
> Der Grundtenor der Foren geht in Richtung sql-ledger. Letzteres habe
> ich mir angesehen und es hat alle meine mit Web-Anwendungen im
> Allgemeinen und mit SAP im Speziellen gesammelten (Vor-)Urteile
> bestätigt.
> Wenn ich viele Daten eingebe, möchte ich ein UI, das in Echtzeit
> reagiert. Auch wenn AJAX das technisch ggf. kann, habe ich für meine
> Belange noch keine Implementierung gesehen, die das vernünftig
> umsetzt. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
Das musst du aber nicht :-)
>
>>> dann scheint gnucash die einzige einsatzfähige Lösung zu sein.
>> Ich bin der Meinung, dass GnuCash noch recht wenig mit einer
>> FiBu zu tun hat. Funktionen wie z.B. einen Jahresabschluss
>> suchst du vergebens. Umsatzsteuer ist auch eine große
>> Baustelle. GnuCash ist ein sehr fähiges Banking-Programm, es
>> mit "erwachsenen" FiBu-Lösungen zu vergleichen finde ich
>> sehr gewagt.
>
> Das ist mir bewusst. Aber die Hälfte einer "erwachsenen" FiBu habe ich
> bisher nicht gebraucht, und von der anderen Hälfte scheint gnucash
> vieles mitzubrigen. Vor knapp 20 Jahren stand ich so ähnlich vor
> gnuplot; allerdings hatte ich damals auch mehr Zeit.
Das Problem sind die GoBS (BMF-Schreiben vom 7.11.1995 - IV A 8 -S 0316
- 52/95). Beispiel:
Hierin ist u.A. gefordert, "Eine einmal erfolgte Buchung darf nicht mehr
geändert werden". Das XML-Dateiormat lässt solche Änderungen stets zu,
teils sogar durch GnuCash selbst. Es fehlt hier eine
Journalisierungsfunktion.
Das HGB fordert vom Buchführungspflichtigen einen jährlichen Abschluss
seiner Konten, d.h. die Aufstellung einer Bilanz/GuV. Hierzu werden
(Stand der Technik), die einzelnen Konten über ein Abschlusskonto
abgeschlossen. Nun sind keine unterjährigen Änderungen mehr möglich -
Jahresabschluss. Da dann ja erst die Arbeit losgeht - spätestens bald
der Wirtschaftsprüfer im Haus ist - werden zusätzliche Monate
eingepflegt ( Monat 13 für die eigenen Abschlussbuchungen, 14 die vom WP
gewünschten Änderungen,..).
Jedesmal lässt sich aber der chronologische Ablauf der Buchungen
verfolgen. Obiges BMF-Schreiben spricht von einer "retrograd und
progressiv" möglichen Prüfbarkeit der Buchhaltung. Einmal vom Beleg zur
Bilanz/GuV, das Andermal umgekehrt.
Aus deiner Zeit als Lexware-Anwender kennst du ja das Spielchen mit den
Buchungsstapeln.
Was man oftmals hört, das FiBu-Programme zertifiziert sein müssten, ist
m.E. Quatsch. Vorausgesetzt wird stets die Einhaltung der GoB und obiger
GoBS - wenn man will Gewohnheitsrecht, z.B. § 346 HGB:
>
> Unter Kaufleuten ist in Ansehung der Bedeutung und Wirkung von
> Handlungen und Unterlassungen auf die im Handelsverkehr geltenden
> Gewohnheiten und Gebräuche Rücksicht zu nehmen.
>
Dies nachzuweisen liegt letztendlich beim Buchführungspflichtigen. Bei
GnuCash sehe ich da ein bisschen Schwarz. Bei mir läuft deswegen noch
Lexware (Debian/vmware).

>
>>> Ein erster Blick hat mich auch weitgehend  überzeugt. Falls etwas
>>> fehlen sollte lässt es sich sicher schneller einbauen, als eine FiBu
>>> von Grund auf neu zu schreiben.
>> Mit Einschränkungen.
>
> Bis jetzt bilde ich mir ein, dass man ein paar Bildschirmmasken
> optimieren / alternativ anbieten muss, mittelfristig ein paar
> Auswertungen hinzufügen muss, und langfristig eine DATEV Schnittstelle
> basteln muss. Dass das viel aufwändiger ist, als es klingt, ist mir
> schmerzlich bewusst.
Ich denke, es geht auch noch weiter in Richtung Datenhaltung - XML. Das
müsste wohl komplett auf eine Datenbank umgestellt werden.
>
> Alles das müsste ich auch tun, wenn ich was völlig Neues in Angriff
> nehmen würde. Wenn jemand eine bessere Ausgangsbasis kennt, schaue ich
> mir das gerne an.
>
> Allerdings ist auch die Nutzerbasis ein Pluspunkt der vor allem die
> Wartung der Code-Basis betrifft. Auch hier sehe ich gnucash vorn.
>
> Grüße,
>  - lars.
Ciao
Tom