[gnucash-de] Verwendet Ihr gnucash eigentlich wirklich?

Manfred Usselmann manfred at usselmann.de
Mi Jun 12 04:28:46 EDT 2019


 

Hallo Markus, 

ich verwende GnuCash auch schon seit ewigen Zeiten und finde es sehr
stabil und flexibel in der Anwendung. 

Die grundlegende Logik der doppelten Buchführung ermöglicht es, flexibel
die meisten Anwendungsfälle abzudecken, ein grundlegendes Verständnis
dazu vorausgesetzt. Vor ein paar Jahren hatte ich auch mal die
Notwendigkeit, viele Konten anzulegen und zu initialisieren und auch
Imports und Buchungen zu automatisieren. Hierbei hatte mir das
Python-Interface sehr geholfen, aber da sind dann natürlich
Programmierkenntnisse gefragt. Hat aber Spaß gemacht. 

Ich kann mich auch nicht an einen Absturz erinnern. Soviel ich weiß,
kann man auch eine automatische Speicherung einstellen und es gibt auch
Zwischenspeicherungen und Log-Dateien, die es ermöglichen, den größten
Teil der Arbeit seit dem letzten Speichern der GnuCash-Datei durch
Einspielen dieser Logdatei wieder herzustellen! 

Siehe das Kapitel "Datensicherung und -wiederherstellung" in der
Dokumentation "GnuCash Kurs und Konzepte". 

Was den Bays-Filter betrifft, so gibt es mittlerweile wie auch schon von
anderen geschrieben einen Editor (Werkzeuge -> Import Zuordnungen
Editor), so dass man gezielt aufräumen kann und nicht alles wegwerfen
muss. 

Ich gebe dir Recht, dass es schön wäre, für die Buchungszuordnung neben
dem Bays-Filter auch alternativ eine einfache regelgesteuerte Lösung zu
haben. 

Und was Auswertungen und Reports betrifft, konnte ich mich bisher auch
nicht dazu aufraffen, Scheme zu lernen und werde es wohl auch nie tun.
Mir reicht derzeit, was es an vorhandenen Möglichkeiten gibt. Aber wenn
ich mal mehr bräuchte, würde ich sicher eher in Richtung Export übers
Python-Interface oder über Zugriff auf die SQL-Datenbank und dann ein
darauf aufgesetztes Standardreporting-Tool nachdenken, als Scheme zu
lernen... 

Gruß
Manfred 

Am 09.06.2019 13:16, schrieb Markus Grunwald: 

> Hallo Gnucashler,
> 
> Weil ich recht leidensfähig und ein Gewohnheitstier bin verwende ich
> Gnucash schon seit ca. 2000. Killerfeature war für mich der Bayesfilter,
> um die Buchungen automatisch zu sortieren. Seit ca. 6 Jahren verwende
> ich Gnucash für die Finanzen meiner selbständigen Ehefrau.
> 
> Aus Anlass eines erneuten Absturzes nach der Abfrage der Kontoumsätze
> (1/2h Arbeit) wundere ich mich, ob jemand diese Software tatsächlich
> produktiv verwendet:
> 
> - Der Bayes-Filter funktioniert einfach nicht. Regelmäßig identisch
> wiederkehrende Zahlungen werden nicht oder falsch erkannt. Ja, den
> Filter kann ich neu trainieren. Ich könnte genausogut sagen: "Du hast
> Studiert? Pech gehabt! Vergiss alles und lerne sieben Semester lang
> alles neu, dann kommst Du vielleicht zurecht."
> Ein Anti-Feature.
> - Das Interface stammt wohl noch aus Cobol-Zeiten. Ich selbst habe hier
> schon mal verzweifelt nachgefragt, wie ich denn die Spaltenbeite von
> Listen "retten" kann - ich war nicht der Einzige. Dann gibt's seit ein
> paar Monaten in der Abfrageliste eine Checkbox um eine Spalte
> auszublenden. Das ist tatsächlich ein Fortschritt! Ein Quantensprung:
> leider nämlich nur eine kleinstmögliche Zustandsänderung. Gnucash merkt
> sich die Reihenfolge der Spalten, nämlich nicht, also muß ich sie jedes
> mal neu so hinschieben, wie ich es brauchen kann.
> - Überweisungsvorlagen werden nicht richtig gespeichert (nur zwei der
> vier Felder des Buchungstextes). Ich hab' da vor einiger Zweit einen Bug
> gepostet, aber keiner hat auch nur verstanden was ich wollte. Liegt wohl
> an mir.
> - Gnucash stürzt zwar nicht sehr oft ab, aber immer noch deutlich zu
> oft. "Save often, save early" hilft da leider auch nicht immer. Jede
> vernünftige Software mit der man länger arbeitet hat dann wenigstens
> eine Funktion um die Daten nach einem Crash wiederherzustellen - nicht
> gnucash.
> 
> Ich kann mir nicht vorstellen, daß Leute aus der Finanzwelt sich mit
> sowas zufriedengeben. Tüftler, Entwickler - vielleicht. Profis auch?
> 
> Ich höre schon die Entgegnung: Ist doch Open Source, mach's halt besser!
> Antwort: GTK+? Scheme? Danke, ich schlage mich schon mit C, C++, Python,
> Lisp und go rum. Qt auch gerne. Aber irgendwo hört das Interesse dann
> doch auf.
> 
> So hoffentlich war der kleine Rant mehr insprierend als unhöflich (hab
> mich bemüht. Wenn nicht bitte ich ehrlich um Entschuldigung).
> 
> Jetzt repariere ich erstmal die Überreste des Absturzes. Schönen Sonntag
> noch!

 
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