Difference between revisions of "De/Datenaustausch"

Revision as of 19:08, 3 February 2021

Abhängig von Land und Bank existieren verschieden weit reichende Möglichkeiten des Datenaustauschs zwischen dem Anwender und den Bankinstituten sowie mit anderen Programmen.

Online-Banking

Von GnuCash werden diese Möglichkeiten zur direkten Kommunikation mit Bankservern zur Verfügung gestellt:

• FinTS: Verbreiteter Standard in Deutschland, mit dem es auch für Privatkunden möglich ist sowohl Umsätze und Salden abzurufen als auch Aufträge z.B. als SEPA-Einzelüberweisung zu tätigen.
• EBICS: Gemeinsamer Standard der Kreditwirtschaft in AT, CH, DE und FR. Die Nutzung ist in der Regel kostenpflichtig und normalerweise auf Geschäftskunden begrenzt. Auch sie ermöglicht Aufträge zu erteilen.
• OFX: Ermöglicht das Importieren von Daten, ohne sie zuvor mittels Webbrowser herunterzuladen. Dies ist insbesondere dann nützlich, wenn kein FinTS angeboten wird. Dieses Verfahren vor allem von amerikanischen Banken unterstützt.
• PayPal: Schnittstelle für den Online-Bezahldienst paypal.com

Hier sind die unterschiedlichen Varianten des Online-Banking die GnuCash unterstützt, die Einrichtung von Konten zum Datenaustausch sowie die Funktionsweisen ausführlich beschrieben.

Im- und Export

1. In anderen Ländern kommt es darauf an, in welchen Formaten die Bank Daten bereitstellt und eventuell auch entgegennimmt:
   • Ein weltweit offizieller Standard sind die von der SWIFT genormten Message Type Formate MTxxx.^[1] Diesen gibt es inzwischen in 2 Varianten:
   1. traditionell, zeilenorientiert und
   2. von der ISO genormt als XML-Datei. Dabei gibt es verschiedene MX-Typen. Die wichtigsten:
      1. CAMT: CAsh ManagemenT: Kontostand-, Umsatzabfrage, …
      2. PAIN: PAyment INitialisation: Überweisungs-, Abbuchungsaufträge, …

      Komplette Übersicht: ISO 20022 MX.

   • In Amerika werden das vom Konsortium Open Financial Exchange (OFX) entwickelte Formaten OFX, sowie Intuits ("Quicken") proprietäre Variante QFX bevorzugt.
   • Deutsche Banken nahmen seit schon lange vor der Verbreitung des Internets 1976 Aufträge im DTAUS-Format entgegen. Geschäftskunden gaben Magnetbänder, später auch Disketten ab — "Garagen-Clearing" — oder schickten sie per Post, später auch als Email+Fax ein. Schließlich wurde auch eine Übertragung durch AqBanking möglich. Seit Anfang 2016 wird es wegen der Umstellung auf SEPA nicht mehr offiziell unterstützt.^[1] Den Geschäftskunden wurde die Verwendung von EBICS (s.o.) nahe gelegt.
2. Vor allem zum Austausch mit anderen Finanz-Programmen ist daneben noch der recht vielseitige Klassiker von Intuit QIF recht verbreitet.
3. Als primitivste und zugleich universellste Form existiert noch der Austausch via CSV. Dies erlaubt auch den Austausch der Stammdaten von Kunden und Lieferanten.
4. Für den Datenaustausch mit dem Steuerberater müssen die Buchungen in der Regel exportiert und als ASCII CSV formatiert werden für den Import ins DATEV Kanzlei Rechnungswesen beim Steuerberater. Der CSV-Exporter in GnuCash kann nur sehr wenige Daten ausgeben und gibt keine Wahlmöglichkeiten. Der Datenaustausch mit den Steuerberatern ist für Kapitalgesellschaften ohne interne Steuerkanzlei zwingend, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Nahezu alle Steuerberater in Deutschland verwenden DATEV Rechnungswesen Programme. Dafür gibt es drei GnuCash Erweiterungen, die aktuell in diese Richtung arbeiten, aber alle noch nicht einwandfrei funktionieren:
   1. ibr-gnc-module ist eine GnuCash Erweiterung in GNU Guile. Diese soll den ASCII CSV Export können, wird aber bisher nur vom Autor erfolgreich eingesetzt.
   2. piecash ist ein Python-Interface für GnuCash-Dateien (SQL-basiert). Dieses kann bereits einzeilige Split-Buchungen als CSV exportieren. Mehrzeilige Split-Buchungen (mehrere Gegenkonten) sind derzeit noch nicht möglich. Die CSV Exporte haben auch (noch) nicht das DATEV-Format.
   3. PyGNC ist bisher komplett ohne Funktion (pre-Alpha Stadium), soll aber wie piecash als Python-Interface funktionieren.
   • Alle drei Erweiterungen brauchen noch eine Weiterentwicklung, damit sie stabil eingesetzt werden können. Die DATEV stellt einen Schnittstellen Entwickungsleitfaden über ihr Developer-Portal bereit, welcher die Feldbeschriftungen, Beispieldateien und ein DATEV-Format-Prüfprogramm (wine-kompatible Windows EXE) enthält. Die Feldbeschriftungen für das Standard-Format (ASCII CSV) kann man auch hier nachlesen.
   • Um das Importieren in DATEV zu testen, kann man DATEV Mittelstand Faktura mit Rechnungswesen compact als Test-Version (ISO-Download) herunterladen und auf Windows (bare-metal oder in einer VM) installieren.
   • Das Haupt-Problem bei dem CSV Export aus GnuCash heraus ist, dass DATEV nur mit einzeiligen Buchungen umgehen kann (ein Konto und ein Gegenkonto). Deshalb müssen die Exporte aufbereitet werden, indem aus mehrzeiligen Buchungen einzeilige gemacht werden. Das ibr-gnc-module macht das an dieser und an dieser Stelle.

Länder und Institute

Bitte ergänzt eure Erfahrungen (in alphabetischer Reihenfolge)!

CH

PostFinance

MT940. Das Problem bei PostFinance ist, dass es nirgends eine Menü-Option gibt. Man muss wissen, dass es geht, dem Support eine Meldung schicken, und die richten das dann ein. Monatlich wird eine "tar.gz"-Datei bereitgestellt, die man runterladen kann.

Siehe auch

Handbuch EZAG: Elektronischer Zahlungsauftrag via Filetransfer

Bug 676628 - Enhancement: export payments in EPO format

DE

Sparkassen

Haben inzwischen -2017 - ihre Rechenzentren in einer Gesellschaft zusammengefasst und bieten in einer einheitlichen Oberfläche:

• 3 FinTS/HBCI-Verfahren
• zum Download:

• CSV-CAMT-Format
• CAMT-Format
• CSV-MT940-Format
• MT940-Format