[gnucash-de] GoB und Buchungen nicht mehr veränderbar machen

Frank Nagel gnucash at fkn-systems.de
Do Jan 31 09:04:35 EST 2008


Manfred Usselmann schrieb:
> Hi Micha,
> 
> On Thu, 31 Jan 2008 11:12:30 +0100
> Micha Lenk <micha at lenk.info> wrote:
> 
>> Manfred Usselmann schrieb:
>>> Aber vielleicht waere es ein Ansatz, wenn die ZIP-Verschluesselung
>>> passtwortgeschuetzt erfolgen wuerde...
>> Das ist doch bloß Augenwischerei: Gnucash ist Open Source, d.h. das
>> Passwort wäre dann ja im Quellcode enthalten. Jemand, der unbedingt
>> eine Buchung ohne Hilfe von Gnucash verändern will, findet das
>> Passwort also ohne große Probleme.
> 
> Klar, Passwort im Quelltext ist Unfug, das ist mir auch klar. Das
> muesste man schon anders machen, deswegen sprach ich auch nur von
> Ansatz. Eine fertige Loesung habe ich auch nicht anzubieten. Evtl. ein
> Admin-Kennwort bei der Installation abfragen und mit diesem Kennwort
> kann man dann das Datei-Passwort vorgeben. Vielleicht hat ja jemand
> noch eine Idee, wie es gehen koennte...


Sorry, aber eine nicht veränderbare Datei gibt es genauso wenig, wie
eine nur einmal lesbare Datei. Alles kann kopiert/verändert werden!

Einzigste Möglichkeit ein Datei-Inhalt(!) vor Veränderungen zu schützen
ist die Verwendung von Verschlüsselung, aber mindestens der
Schlüsselinhaber kann dann wieder manipulieren.

Weiter darf nicht die DB sondern muss zwingend *jeder* Datensatz
(zusammengehörende Buchung) *einzeln* verschüsselt/gesichert werden, am
besten mit einem Key den nur das FA kennt. (Ob man das will diskutiere
ich hier nicht)

Insgesamt ist die Forderung der "Nichtveränderbarkeit von
Daten/Inhalten" NICHT(!) - im Sinne von Niemals - zu erfüllen.

Die Forderungen des FA in der GoB sind somit eh nur 'Augenscheinlich',
als im Sinne wenn der Buchhalter die Buchung nicht mehr im Frontend
ändern kann, zu sehen. Sie Resultieren noch aus der Zeit der
ausschliesslichen Papierbuchungen, und auch dort konnte bereits niemand
die Neuausfertigung eines einzelnen Blattes verhindern.


Bleibt als wichtigstes Kriterium für GoB Konformität nur die ordentliche
Zulassung von GC durch das FA/FIN.

Und genau das ist der Knackpunkt! Wer kann eine OS-Software beim FA
einreichen, wenn da:

  a) dauernd dran geändert wird
  b) jeder (Dank OSS) dran' rumfummeln' kann
  c) eigenlich niemand die Gemeinschaft der Programmierer vertreten kann
  d) ein Haftungsanspruch gegenüber ?Wem? nicht durchgesetzt werden kann


(Siehe auch: http://de.wikibooks.org/wiki/OpenSource_im_Unternehmen )

Vielleicht kann hierbei ein Kontakt zu der FOSS-Vertretung (Namen
vergessen) oder dem CCC hilfreich sein. Anfragen an das FA, wobei die
verschiedenen Ergebnisse und Aussagen im Wiki zu konsolidieren wären,
wären auch hilfreich.


Schlage vor: Eine GC-Wiki-Seite zum Thema GoB/FA aufzumachen wo alle
hier mitlesenden Geschäftsleute mal die Infos Ihrer/s 'gelöcherten'
FAs/StBs hinterlegen.
Wenn dann noch jemand aus der Liste Kontakt zur FreeSoftwareFoundation
(oder wie die heissen) oder dem CCC herstellen kann, um die auch mal zu
Wort kommen zu lassen, ist GC schon ein ganzes Stück weiter.



Mit genügend Kapital würde ich eine/n Firma/Gesellschaft/Verein gründen,
welcher die Interessen von GC gegenüber der/dem
FA/Öffentlichkeit/Gewerbetreibenden vertritt.


Aber Leider...



Tschö
Frank