[gnucash-de] Umsatzsteuervoranmeldung

Frank H. Ellenberger frank.h.ellenberger at gmail.com
Mi Mär 8 15:29:32 EST 2017


Hallo Richard,

Am 07.03.2017 um 20:30 schrieb Richard:
> Hallo,
> ich bin bisher stiller Mitleser und konnte schon einiges hier lernen.
> Danke! Jetzt habe ich doch mal selber eine Frage:
> 
> wie handhabt ihr die Umsatzsteuervoranmeldung (Österreich) für
> verschiedene Steuersätze?

vorab, ich bin nicht in Österreich.

> So plane ich vorzugehen: Für Erträge brauche ich für das Finanzamt die
> exakte Aufteilung nach Steuersätzen. Für verschiedene Mwst Sätze zeigen
> die Steuertabelle auf verschiedene Verbindlichkeitskonten (10, 13 und
> 20%). Die Erträge selbst werden Netto verbucht, ein Aufteilung nach
> Steuersätzen habe ich nicht mit Konten abgebildet (in vielen Konten
> landen Erträge mit verschiedenen Steuersätzen).
> 
> Bei der Ust-Voranmeldung muss ich pro Quartal den Bruttobetrag der
> Erträge aufgeteilt nach Steuersätzen melden. Einen Bericht hierfür habe
> ich angelegt. Ich habe mir gedacht ich rechne einfach händisch aus den
> Ust-Verbindlichkeitskonten (10, 13 und 20%) auf die Bruttobeträge
> zurück. (Zusatzfrage: kann ich in einem Bericht eine Formel einbauen, um
> die Bruttobeträge direkt in Gnucash rechnen zu lassen?)

Das ist wieder so eine bürokratische Gemeinheit, auf die ich auf Anhieb
keine Antwort weiß. In DE bucht man etwa
Kasse: 1,19
Nettoerlös zu 19%: 1,00
MWst 19%: 0,19

> Für die Vorsteuer auf Aufwendungen reicht ein einziges Ust
> Verbindlichkeitskonto, das Finanzamt will nur die gesamte abziehbare
> Vorsteuer wissen.
> 
> Nicht schön an der Sache ist, das man niemals mehr die Bruttoerträge
> verteilt auf Ust-Sätze sehen kann. Die einzige Möglichkeit dafür wäre
> wie schon beschrieben auch jedes Ertragskonto mit 3 Unterkonten zu den 3
> Steuersätzen zu versehen, etwas unschön.
> 
> Wie geht ihr mit solchen Dingen um? Keine Scheu vor vielen Unterkonten,
> oder ähnlich wie beschrieben, oder ganz anders?

Also m.E. wäre es geschickter, die verschiedenen Erlös- und ggf.
Forderungskonten gleich nach Steuersätzen zu gruppieren.

Schau dir doch mal an, wie es in gängigen österreichischen Kontenrahmen
gelöst ist. Die beiden auf
http://www.waldlandwelt.de/cgi-bin/waldlandwelt.pl?90-themen/ekr
sehen doch recht vielversprechend aus. Der SKR sollte sich übrigens
recht einfach nach Konvertierung zur Textdatei mit dem Bash-Skript
http://wiki.gnucash.org/wiki/Account_Hierarchy_Template#A_sample_script_for_big_templates
in eine Gnucash-Vorlage umwandeln lassen.

Falls das jemand macht, das Ergebnis bitte als Verbesserungsvorschlag in
http://bugzilla.gnome.org/enter_bug.cgi?product=GnuCash hochladen, damit
künftig alle österreichischen Kleinunternehmer in den Genuß kommen.


> Bemerkung: ich betreibe 2 kleine Unternehmen. Bisher machte ich E/A
> Rechnung in Excel. Das gefällt mir nicht, ich traue dem Programm nicht
> genug. Eine Buchhaltungssoftware sollte sicherer zu handhaben sein.
> Kommerzielle Anwendungen finde ich für meinen Bedarf etwas überteuert,
> und der Opensource Gedanke gefällt mir besonders bei solch "klaren"
> Dingen wie der Buchhaltung. Aber ich bin noch ein Anfänger in Gnucash,
> habe mich mit Testfällen beschäftigt und mal ein für mich normales
> Quartal verbucht. Also bitte seit nachsichtig ;)

Zu MS-Office gibt es übrigens mit Open- oder Libre-Office auch
Alterativen. ;-)

Grüße
Frank



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