[gnucash-de] Beerdigung des SKR3

Jens Falk gnucashmailliste at arcor.de
Mit Feb 2 09:04:01 EST 2005


Am Dienstag, 1. Februar 2005 21:47 schrieb Andreas Schenk:

Hallo,

> Diese Punkte sind mir nicht fremd. Ich kann jedenfalls bei dem aktuellen
> Zustand der Anwendung niemandem anraten, GnuCash zur professionellen
> Betriebsbuchhaltung zu verwenden. (Evtl. sollte ich sogar soweit gehen und
> davon abraten?) Vielleicht wird sich die Anwendung niemals bis zu diesem
> Punkt entwickeln. Bei meiner Beschäftigung mit dem SKR3 wollte ich nur
> einmal austesten, wie weit man mit GnuCash kommt. Ich denke, daß eine ganze
> Reihe von Grenzen aufgezeigt worden ist. Das ist immerhin der erste Schritt
> für eine Weiterentwicklung. Die "Defizite" erklären sich (wie diskutiert)
> aus der Entwicklungsgeschichte von GnuCash und meine Aussage soll kein
> abwertendes Urteil sein -- vielmehr ein Ansporn.

Für wen Ansporn? Nett wenn Du Dich beteiligen möchtest/ könntest. Spenden und/ 
oder eine Beauftragung eines Programmierers, oder sogar selber etwas 
programmieren. An der Web-Seite mitarbeiten.

>
> Der Schritt in Richtung professionelle Buchhaltungssoftware hat ein paar
> gewichtige Hürden:
>
> Es gibt neben den GoB (Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung) auch noch
> die GoSB (Grundsätze ordnungsgemäßer Speicherbuchführung), die bei der
> Buchführung zu beachten sind. Ich kenne diese Grundsätze nicht, würde aber
> erwarten, daß sie z.B. auch die nachträgliche Änderung von Belegen
> verbieten. Bei GnuCash kann ich mit jedem Texteditor die Datei fälschen,
> unabhängig von den Flags, die ein Ändern aus der Anwendung heraus verbieten
> --
> wahrscheinlich ein absoluter Killer.

Das wäre auch bei proprietärer SW so. Lies Dir einmal die GoSB durch, was Du 
erwähnst gilt nicht als Mangel. Die "Mängel" die Du ansprichtst hat jede 
Software und keine wären somit einsetzbar für die Buchhaltung. Es muß eine 
Zusammenhang zwischen Buchung und Beleg geben. Keine Buchung ohne Beleg! Das 
kann GnuCash sehr wohl. Wenn alle Buchungen schlüssig sind, ist die Software 
(auch Gnucash) sehr wohl einsetzbar.

>
> Sodann gibt es länderspezifische Besonderheiten. Eine Anwendung, die in
> verschiedenen Ländern im professionellen Einsatz sein soll, muß die
> jeweiligen Anforderungen an die Buchhaltung erfüllen. Um dies für jedes
> "unterstützte" Land zu erreichen, muß die Anwendung wahrscheinlich
> entsprechend Modular aufgebaut werden und umfangreiche Möglichkeiten der
> Konfiguration bieten. Damit könnte man dann länderspezifische Varianten
> anbieten, die sich in der Software nicht unterscheiden.

Welche wären das? Was meinst Du?

>
> Das Risiko der 10 Jahre: Bestimmte Daten müssen 10 Jahre aufbewahrt werden.
> Bei einem Open-Source Projekt besteht aber immer die Gefahr, daß es nach
> ein oder zwei Jahren stirbt oder bei der Weiterentwicklung die
> Rückwärtskompatibilität aufgibt. 

Es müssen nur die Daten, die für eine Prüfung erforderlich wären aufbewahrt 
werden und die notwendigen Belege. Weiter Ausführungen zu Deinen Kommentar 
weiter unten.


> Dadurch könnte es zwangsweise zu einem 
> Datenverlust und / oder zu der einen oder anderen Verletzung gesetzlicher
> Vorschriften kommen. Man muß sich also wahrscheinlich mit einem
> Hybridmodell begnügen: man verwendet eine Open-Source Anwendung für die
> Buchführung, exportiert die Daten aber regelmäßig an einen Profi, z.B.
> DATEV (wenn die so etwas anbieten), zur Sicherung. Da dadurch ein
> standardisiertes
> Austauschformat unterstützt wird (werden muß), könnte man mit
> möglicherweise geringem Aufwand jeder Zeit auf eine andere Anwendung
> wechseln, und die Daten vom Profi zurück in die neue Anwendung importieren.
> Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, daß man mit GnuCash je über so ein
> Hybridmodell
> hinauskommen kann -- aber der Weg dahin ist noch weit. Ich denke, daß Du
> diesen Punkt mit dem "Steuerberaterexport" meintest?

Vollständig recht gebe ich Christian mit seiner Mail:

http://qurl.net/ar

Ich denke daß GnuCash wenn zwei Probleme gelöst sind:

- http://qurl.net/as
und der Export von Daten für die Betriebsprüfung  sehr wohl für die 
betriebliche Buchführung und Bilanzierung voll geeignet ist.

Der Prüfer will eine asci-Datei (oder andere typische Formate der 
Softwareanwendungen aus der Buchhaltung), die in IDEA (Prüfungssoftware der 
Finanzverwaltung) eingelesen werden können.

Wer auf das Onlinebanking verzichten und kein Problem hat zu viele Daten dem 
Betriebsprüfer zu zeigen (z.Bsp. seine privaten Entnahmen und Privatkonten) 
kann meiner Meinung nach sehr wohl GnuCash im Einzel-Geschäft verwenden.

Wie Christian schreibt: Seine Daten mit dem Programm auf ein Datenträger 
brennen, wie wäre es mit einer selbsterstellten gnoppix-CD mit der 
Buchführung des jeweiligen Jahres. Daten sind lesbar, nicht veränderbar, 
alles was der Prüfer will.

Ich kenne keine andere SW die besser die Doppelete Buchführung abbildet als 
GC. Mir erzählte einmal ein Buchhalter, daß er die Doppelte Buchführung mit 
Gnucash gelernt habe, in einen IHK-Kurs mit Prüfung.

Was ich nicht verstehe. Gnucash ist sehr weit in der Entwicklung und bequem 
anwendbar, warum gibt es keine weiteren Entwickler, die die Kleinigkeiten 
programmieren. Auch scheint keiner sich mehr für die Vorsteueranmeldung zu 
interessieren.

Ich für meine Person muß erstmalig am 10. Febr. übermitteln und denke, daß 
andere eher einschätzen können, ob der Bericht den Christian umgesetzt hat 
ausreicht. Von mir kann die Antwort erst später kommen. Bin ich jetzt der 
Einzige dem das Thema Vorsteuer noch interessiert?

Ich bin weiterhin bereit das Projekt Gnucash zu unterstützen, finanziell 
(http://qurl.net/at) z. Bsp. in Form von konkreten Aufträgen und mit der 
Web-Seite (www.gnucash.de).

Was schön wäre, ist wenn man das Programm nicht einfach nieder macht, 
möglicherweise habe ich mit meiner Mail (http://qurl.net/au) dazu beigetragen 
und entschuldige mich wenn dem so ist, sondern konstruktiv mitarbeitet. Vor 
allem wenn man Mängel erkennen zu meint, sollte man sich sicher sein, daß dem 
so ist, bevor man dann los schreibt.

Beste Grüße

Jens Falk