[gnucash-de] Klassen/Tags

Frank H. Ellenberger f.ellenberger at online.de
Di Okt 13 19:55:43 EDT 2009


Hallo twilite505,

Am Tuesday 13 October 2009 15:33:27 schrieb 
twilite505-gnucashmailinglistde at yahoo.de:
> Hallo allerseits!
>
> Seit geraumer Zeit versuche ich von Quicken auf GnuCash umzusteigen, stoße
> allerdings immer wieder auf das selbe Problem. Wenn mich nicht alles
> täuscht, existieren die aus Quicken bekannten "Klassen" (bzw. neuerdings
> "Tags" - falls ich das richtig verstanden habe) in GnuCash leider nicht.

Nun ich kenne die Quicken-Tags nicht direkt, kann mir aber wohl eine ungefähre 
Vorstellung machen.

> Mir ist nun nicht so ganz klar, wie ich ohne diese folgendes Szenario
> halbwegs komfortabel in GnuCash umsetzen soll:

> - Es sind Zahlungsströme für diverse Immobilien mit jeweils diversen
> Wohnungen zu verwalten. - Benötigt werden hierfür eine Vielzahl von
> "Kategorien" (Quicken) bzw. "Konten" (GnuCash), wie Grundsteuer, Wasser,
> Abwasser, Allgemeinstrom, Versicherungen, etc. 

s.u.

> - Ziel ist es u. a., 
> beispielsweise Cash Flow Reports (oder auch andere Auswertungen) für jede
> Immobilie einzeln erstellen zu können (d. h. die Reports nach einer
> einzelnen Immobilie zu filtern). 

> - Es soll aber auch möglich sein, einen 
> konsolidierten Report über alle Immobilien zu erstellen. 

Ich würde mit dem allgemeinen Report anfangen und später auf je eine Immobilie 
eingeschränkte Versionen als benutzerdefinierte Berichte abspeichern.
Eventuell ist es aber auch einfacher, die Auswertung in Openoffice zu machen. 
Tools für denentsprechenden Export sind auch irgendwo im Wiki oder im 
Mailinglistenarchiv erwähnt.

> - Es sollen 
> mehrere Bank-Konten gleichzeitig in die Auswertung mit einbezogen werden
> können; weiterhin sind in bestimmten Bankkonten Zahlungen für
> unterschiedliche Immobilien enthalten (d. h. hier gilt nicht Bankkonto A =
> Immobilie 1), die in der Auswertung korrekt zugeordnet werden müssen.

Der kritische Punkt hier wäre, inwieweit die Aqbanking/HBCI-Version deiner 
Installation und die Deiner Banken kompatibel sind. Den Rest sollte nach 
kurzer Anlernzeit der Bayes-Algorithmus - 
unter "Bearbeiten->Einstellungen->Online Banking" aktivieren - erledigen.

> Nun wäre es meiner Ansicht nach ziemlich ineffizient, die ganzen Kategorien
> bzw. (Buchungs-)Konten mehrfach - d. h. für jede Immobilie einmal -
> anzulegen, da es ja immer die selben sind. In Quicken habe ich diese
> "zusätzliche Dimension" über Klassen ("Immobilie-1", "Immobilie-2", etc.)
> gelöst, was perfekt funktioniert hat.
>
> Wie stelle ich dies nun in GnuCash an bzw. - falls dies so einfach nicht
> gehen sollte - wieso gibt es keine Klassen/Tags in GnuCash (sollte ja ein
> ziemlich alltägliches Problem sein; mir fällt da eine Vielzahl anderer
> Beispiele ein, bei denen man diese Funktionalität braucht (beispielsweise
> mehrere Kfz und deren Kosten)? Ich hatte mal irgendwo eine Diskussion auf
> alten GnuCash-Seiten gelesen, in welcher der Standpunkt vertreten wurde,
> dass Klassen für GnuCash überflüssig sein sollen - was ich aber in keinster
> Weise nachvollziehen konnte und kann.

Nun ja, Gnucash verwendet - wie die klassische Buchhaltung 
(Kontenklasse, -Art, ...) - ein hierarchisches Kontenmodell.
Das ist beim Anlegen etwas umständlicher, aber auch flexibler, als ein 
allgemein relationales.

Hast Du schon mal einen Blick auf den "Kontenrahmen für Wohnungswirtschaft" 
geworfen? Sonst kannst Du Dir den von 
http://svn.gnucash.org/repo/gnucash/trunk/accounts/de_DE/acctchrt_wohnungsw.gnucash-xea 
herunterladen und ansehen. Pro Immobilie würde man in jeder relevanten 
Kostenart ein Unterkonto anlegen. Eventuell geht das schneller, wenn man nur 
Die Unterkonten für die erste Immobilie im Programm anlegt und sein 
Gnucash-Buch dann mit einem Editor in der Copy&Past-Methode bearbeitet. Dabei 
muß man aber beachten, daß alle KostenartX:ImmobilieY eigene GUIDs bekommen.
Wie die erzeugt werden können, ist an verschiedenen Stellen im Wiki 
http://wiki.gnucash.org/wiki/De/GnuCash beschrieben.

Falls man das in Erprobung befindliche DBI-Backend verwenden würde, ließe sich 
das im Prinzip auch mit ein paar SQL-Dreizeilern bewerkstelligen ...

> Vielen Dank im Voraus!

Bitteschön
Frank


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