[gnucash-de] Einfacher Importiert KONTIERTER Buchungen

Christoph Franzen christoph at alte-pflasterei.de
So Aug 20 08:00:27 EDT 2017


Am Sun, 20 Aug 2017 08:39:15 +0200 schrieb Hartmut Kraus
<hartmut.melina at web.de>:
> Am 19.08.2017 um 19:26 schrieb Pierre Keller:
> > Guten Abend Cornelis und Liste  
 >> [...]

> Nein, ich bin mir sicher, dass das Programm aus heutiger Sicht nicht
> wirklich richtig arbeitet. Es müsste nichts lernen, sondern die
> Konten einfach richtig zuorden /können/. Dafür gibt's heute IBAN /
> BIC - daran war damals ja noch nicht zu denken.
> 
> > Beispiel: es verwechselt Einzahlungen an die Krankenkasse mit
> > Rückzahlungen, einfach aus dem simplen Grund, dass die bei meiner
> > Krankenkasse über das gleiche Konto laufen.  

Ja, da wird das vorgeschlagen, was am häufigsten vorkommt.

> Das verstehe ich nicht. Einzahlungen und Rückzahlungen sind doch
> eindeutig am Vorzeichen des Betrags unterscheidbar.

Daß in diesem Fall das unscheinbare Minuszeichen ein entscheidendes
Kriterium ist, versteht das Programm nicht.

> > Aber all den Kleinkram, wie Einkäufe bei Coop oder Migros, die
> > werden richtig erkannt, und das ist schon extrem wertvoll.
> > Grundsätzlich gilt: wenn die Infos der Bank eine Unterscheidung
> > erlauben, dann kann GnuCash in der Regel auch unterscheiden.  
> 
> Hm, nach welchen Kriterien unterscheidet es also?

Der Bayes-Algorithmus kennt keine festen Kriterien, sondern ermittelt
für eine Menge von Eingabedatensätzen eine Art „Ähnlichkeits-Wert“.

Das heißt, es weiß nicht, was eine „IBAN“, noch weniger, was „Migros“
ist und nicht einmal, was ein Minuszeichen vor dem gebuchten Betrag ist
– und vor allem auch nicht, welche Teile des Buchungssatzes eine höhere
Relevanz bezüglich der Zuordnung haben sollten als andere.

Das geht auch damit gar nicht, weil es von Fall zu Fall unterschiedlich
ist. So enthalten die Datensätze verschiedener Banken unterschiedliche
Informationen, die hiesige Sparkasse hatte lange Zeit per HBCI die
Empfängerdaten nicht übermittelt, also gab es keine Kontonummer, nach
der man sich bei der Zuordnung hätte richten können. Bei anderen Leuten
ist das anders.

Da Du ja im Prinzip programmieren kannst, weißt Du, daß Programme nicht
„hellsehen“ können und eben nicht entscheiden wie Menschen, die
brauchen ein viel klareres Muster, um Sachen zuzuordnen, am liebsten
exakte Übereinstimmungen.

Das Problem an „Bayes“ ist, daß man ihm nicht sagen kann: achte auf
DIESES Kriterium mehr als auf andere. Man liefert mehr Beispiele, damit
wird es genauer, aber es wird wohl niemals schaffen, Ein- und
Rückzahlungen zu unterscheiden, weil das eine Zeichen Unterschied
gegenüber den sonstigen Unterschieden der verschiedenen Zahlungen
„untergeht“, es wird einfach niemals als relevantes Merkmal eingestuft.

Einfaches Beispiel: Du bringst Gnucash durch manuelle Zuordnung
zahlreicher Migros-Abbuchungen bei, daß Du dort meist Lebensmittel
kaufst. Dann wird es einen weiteren Einkauf auch als „Lebensmittel“
verbuchen wollen, weil es ja nicht wissen kann, daß Du ausnahmsweise
mal was anderes gekauft hast. Das sieht man dem Datensatz der Bank
nicht an.

Grüße, Christoph
-------------- nächster Teil --------------
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