[gnucash-de] Gnucash als Vereinsbuchhaltung
maszy
maszy at freenet.de
Mi Okt 26 15:36:38 EDT 2022
Guten Abend Christoph,
(mit Anrede ist es doch gleich viel netter 😉)
Vielen Dank für den Hinweise zum Mail-Format - so oft habe ich mich hier
im Verteiler noch nicht zu Wort gemeldet, so dass mir die
Problemstellung mit den Zitaten nicht bekannt war. Ich halte mich aber
für lernfähig ...
In meiner Antwort auf Martins Frage kann ich auch nach nochmaligem Lesen
keinen sachlichen Fehler erkennen. Ich habe nirgends behauptet, dass
andere Buchhaltungssysteme nicht manipulierbar seien. Der Aufwand für
solche Eingriffe ist - auch wenn ich deine Schilderungen richtig
verstehe - unterschiedlich hoch und bei GnuCash eben geringer als bei
anderen Programmen. Nach meinen Erfahrungen wird die Finanzverwaltung
eher nicht praktisch prüfen, ob Buchungen veränderbar sind oder nicht
(also ob die Überschreibschutz-Funktion aktiviert ist oder nicht). Viel
wahrscheinlicher dürfte doch sein, dass lediglich nach dem
entsprechenden Zertifikat gefragt oder in Listen nachgeschlagen wird, ob
die jeweilige Buchhaltungssoftware in der vorliegenden Version
entsprechend zertifiziert worden ist oder nicht. Mit meiner Mail wollte
ich Martin als angehenden Kassenwart seines Vereins lediglich auf diese
Problematik aufmerksam machen. Wenn Du dem für dich zuständigen
Finanzamt klar machen kannst, dass GnuCash den - (von mir aus) grauer
Theorie entspringenden - Ansprüchen der GoBD gerecht wird, ist das schön
und gut. Ob das aber auf jedes Finanzamt übertragbar ist, kann
bezweifelt werden. Man ist da doch sehr auf den guten Willen der jeweils
zuständigen Person(en) angewiesen. Letztlich muss Martin oder der
Vereinsvorstand selbst entscheiden, ob er bzw. der Verein sich für
GnuCash oder ein anderes Buchhaltungsprogramm entscheidet.
Viele Grüße
Albrecht
Am 26.10.2022 um 17:00 schrieb Christoph Franzen:
> Am Wed, 26 Oct 2022 09:28:07 GMT schriebmaszy at freenet.de:
> Hallo Martin,
>
> zunächst mal: mußt Du unbedingt Nur-HTML-Nachrichten schreiben?
> Das wird hier so häßlich zitiert und nein, ich repariere das jetzt
> nicht:
>
>> Als "Schatzmeister" zweier
>> Verein e würde ich allerdings nicht auf den Gedanken kommen,
>> GnuCash für die Vereinsbuchführung zu nutzen. Technisch
>> dürften sich zwar al le Geschäftsvorfälle zutreffend
>> abbilden lassen.
> Richtig.
>
>> Das Programm erf üllt aber nach meinem
>> Kenntnisstand nicht die Standards der GoBD - G rundsätze zur
>> ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von
>> Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form
>> sow ie zum Datenzugriff (GoBD)
>> (https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/
>> DE/Downloads/BMF_Schreiben/Weitere_Steuerthemen/Abgabenordnung/2019-11-28-G
>> oBD.html" id="isPasted" rel="noopener noreferrer" target="_blank) . D
>> as kann (muss aber nicht!) im Falle einer Prüfung durch die
>> Finanzverw altung zu Problemen führen. Insofern würde ich
>> dem Verein empfehl en, auf eine für die Vereinsgröße
>> angemessene anerkannte L& ouml;sung zu setzen.
> Mit Verlaub, das halte ich für Quatsch; auch in Gnucash kann man die
> Funktion einschalten, daß nach X Tagen Buchungen schreibgeschützt sind,
> wie die Kauf-Programme das auch machen. Technisch gesehen sind die aber
> auch ALLE manipulierbar.
>
> Finanzbeamte sind indes auch selten technisch versierter als der
> Normalmensch, so daß Beschwerden in der Praxis kaum zu erwarten sind.
> Die dürften das Programm gar nicht kennen und wenn sie mal reinschauen
> wollen, muß die Altbuchungs-Sperrfunktion halt eingeschaltet sein.
>
> Zwar ist die hier standardmäßig benutzte XML-Datei etwas einfacher zu
> manipulieren als eine Datenbank, alle „kleinen“ Programme benutzen aber
> eine Standardlösung, in deren Datenbank kommt man problemlos rein und
> kann die mit SQL-Befehlen beliebig überschreiben, muß man halt nur ein
> wenig Ahnung haben und das konsistent machen.
>
> Oder die Laien-Methode:
> 1) Rechner vom Internet abklemmen,
> damit der seine Uhr nicht automatisch nachstellen kann.
> 2) Neu starten, im BIOS die Uhr auf eine Zeit so kurz nach der Buchung
> umstellen, daß die noch ohne formelles Storno korrigiert werden kann.
> 3) Nach Belieben rumpfuschen.
> 4) Neu starten, Uhr zurückstellen, fertig.
>
> Beispiel: „WISO Mein Büro“ (eigentlich von Buhl) hat mein
> Bruder wie tausende andere Handwerker und kleine Unternehmer
> auch, das verwendet eine Firebird-Datenbank, die habe ich mal
> repariert, genauso hätte ich sie beliebig manipulieren können; und die
> Zeitumstellungsmethode dürfte da auch gehen, nicht persönlich getestet,
> weil ich ja keine Altbuchungen ändern, sondern die durch zerstörte
> Relationen verschwundenen Rechnungen wieder sichtbar machen wollte.
>
> Zumindest ICH hätte keine Probleme, dem Finanzamt klarzumachen,
> daß es im Falle einer Ablehnung von Gnucash auf dem Holzweg wäre.
>
> Was das BMF da schreibt, ist graue Theorie und de facto unerfüllbar,
> würde man es denn ernst nehmen: mag sein, daß es Programme gibt, die vor
> dem phantasielosen, fortbildungsresistenten einfachen Buchhalter
> „manipulationssicher“ sind, aber nicht vor mir.
>
> Viele Grüße, Christoph
>
>
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