[gnucash-de] Kontenplaene, Status und Fragen
Andreas Schenk
dr.andreas.schenk at gmx.net
Sam Jan 29 12:25:33 EST 2005
Hallo Christian,
Danke fuer die Antwort. Leider ist das Ergebins nicht so schoen. Ich hatte
dieses schlechte Ergebnis aber schon fast erwartet. Bei der Gelegenheit:
Ausser uns beiden nimmt keiner an dieser Diskussion teil. (Schade.) Waere es
da nicht besser, diese Diskussion auf einer anderen Liste in englischer
Sprache fortzufuehren, damit die ganze Entwickergemeinde etwas davon hat?
Vielleicht hat die Diskussion ja etwas Einfluss auf die weitere Entwicklung.
Jeder schweigsame interessierte Lauscher kann ja auch auf die englische Liste
schauen. Welche englische Liste waere da passend?
Weitere Details in inline.
Viele Gruesse
Andreas Schenk
Am Samstag, 29. Januar 2005 12:22 schrieb Christian Stimming:
> Das ist allerdings nicht die Implementierung in Gnucash. Die Zuordnung
> eines Kontos zur Haben- oder Sollseite ist dort unabhängig vom
> tatsächlichen Saldo. Die Zuordnung, *wo* im momentan vorhandenen
> Bilanz-Bericht ein Konto erscheint, hängt *nur* ab vom Kontentyp des
> jeweiligen obersten top-level Konto, von dem das betrachtete Konto ein
> Unterkonto ist. D.h., um mit dem momentanen Bilanz-Bericht ein brauchbares
> Ergebnis zu bekommen, müssen alle Konten der Aktiva-Seite unterhalb eines
> (oder mehreren) top-level Konten des Type ASSET eingeordnet werden.
> Passiva-Konten müssen unterhalb eines toplevel Kontos des Type LIABILITY
> eingeordnet sein, und Eigenkapital-Konten (also aus meiner Sicht die
> Übertrags-Salden) unterhalb eines Kontos des Types EQUITY.
Fakt: mit der derzeit in GnuCash implementierten Logik ist das Erstellen einer
Bilanz also nicht moeglich. Wir muessen also eine Zuordnung auf Grund anderer
Kriterien suchen.
Jedes Konto im Kontenplan hat ein erwartetes Vorzeichen, und ueber dieses eine
erwartete Zuordnung zu Aktiva oder Passiva. Beispiel ist das erwaehnte
Postbankkonto. Im Normalfall sollte ein Girokonto nicht ueberzogen sein. (Bin
ich mit dieser Aussage schon nicht mehr zeitgemaess?) Ein Guthaben gehoert
auf die Aktivseite.
In einzelnen Faellen (aber das sind wirklich nur Ausnahmen) ist die Zuordnung
sogar fest. Beispiel: Alle Konten fuer einen Kassenbestand. Banknoten oder
Muenzen mit negativem Wert sind gluecklicherweise noch nicht erfunden, ein
Kassenbestand ist also nie negativ. (Begebene Anleihen sind ein weiteres
Beispiel fuer die Passivseite.)
Ich werde mir also die Arbeit machen, das erwartete Vorzeichen in das Konto zu
setzen. Damit ist die Bilanz aber nur unter der Einschraenkung korrekt, dass
alle (!) Konten einen Saldo mit dem erwarteten Vorzeichen haben. Man darf
diese Zuordnug also eigentlich nur als Ordnungskriterium auffassen, das
keinen (oder nur einen sehr eingeschraenkten) Schluss ueber die
Bilanzposition zulaesst.
Im Prinzip muss unabhaengig vom Kontenplan eine Bilanzstruktur aufgestellt
werden, und diese enthaelt Informationen darueber, welche Konten mit welchem
Vorzeichen (des Saldos) in welche Position eingehen. Das muesste dann in
GnuCash noch entwickelt werden.
Die Zuordnung der Eigenkapitalkonten zu EQUITY sollte eindeutig moeglich sein.
Aber auch diese Zuordnung kann man nicht ohne weiteres auf den Bilanzausweis
uebertragen.
Bei Ertraegen und Aufwaenden gibt es dieses Problem nicht. Hier sollte eine
feste Zuordnung zu INCOME bzw EXPENSE moeglich sein.
>
> Bei Income/Expense das gleiche. Die momentanen Berichte ergeben
> (wahrscheinlich) nur dann sinnvolle Ergebnisse, wenn unterhalb eines
> INCOME-Kontos nur weitere INCOME-Konten sind und umgekehrt. (Korrigiert
> mich, wenn ich das falsch beschreibe!)
>
> Darüber hinaus wird für jedes Konto, unabhängig vom Ort in der
> Kontenhierarchie, eventuell eine Vorzeichenumkehr angewendet, sofern in den
> globalen Einstellungen die entsprechende Option ausgewählt ist.
>
Wenn so etwas global fuer alle Konten gilt, so ist das nur eine Konvention.
Die sollte man aber wie ueblich waehlen.
> Letzteres wiederum führt (leider) dazu, daß eventuell ein sinnloses
> Ergebnis rauskommt, wenn ein LIABILITY-Konto als Unterkonto eines
> ASSET-Konto eingeordnet ist und umgekehrt. Da gibt es längliche
> Diskussionen u.a. als bugzilla-bugreports:
Das verstehe ich nicht.
>
> http://bugzilla.gnome.org/show_bug.cgi?id=124367
> http://bugzilla.gnome.org/show_bug.cgi?id=141791
> http://bugzilla.gnome.org/show_bug.cgi?id=144243
> http://bugzilla.gnome.org/show_bug.cgi?id=147672
>
> Oh, ein Ergebnis von dort ist, daß seit Juli 2004 in CVS-HEAD (d.h. der
> Entwickler-Reihe für ein zukünftiges gnucash-1.10.x oder gnucash-2.x)
> tatsächlich die Berichte geändert wurden,
> http://bugzilla.gnome.org/show_bug.cgi?id=141791 . Eventuell könnte das
> also bedeuten, daß für das von dir gewünschte Verhalten du dir gnucash-HEAD
> installieren müsstest. Siehe http://linuxwiki.de/GnuCash/SourceInstall
Ich habe SuSE Linux 9.0 sowie aktuell GnuCash 1.8.7. Was muesste ich alles
"updaten"?
>
> > Es gibt darueber hinaus sogar Faelle, bei denen die Zuordnung einer
> > ganzen Kontengruppe vom Saldo der Kontengruppe abhaengt.
> >
> > Was soll also den Konten als Typ zugeordnet werden?
>
> Im "einfachen" Fall: Alles auf der Aktiva-Seite ist unterhalb eine
> ASSET-Konto eingeordnet und bekommt ASSET als Typ. Entsprechend LIABILITY
> und EQUITY.
Hier wird nichts anderes moeglich sein, als ebenfalls vom erwarteten
Vorzeichen auszugehen. Wie in den anderen Faellen fuehrt das in GnuCash
i.d.R. zu einer falschen Bilanz.
>
> > placeholder:
> >
> > Fuer bebuchbare Konten (im Plan nur die Blaetter) true, fuer alle
> > Gruppierungspositionen false.
>
> Genau.
>
> > tax-related:
> >
> > Ich weiss nicht, was das steuert. Fuer welche Konten waere dies zu
> > setzen?
>
> Im Moment steuert das gar nichts. Zukünftig könnte das die Markierung sein,
> von welchen Konten der Saldo bei diversen Steuererklärungen eingereicht
> werden soll. Wenn es im SKR03 schon sichtbar ist, welche Konten in
> irgendwelchen Steuererklärungen (z.B. Umsatzsteuervoranmeldung) auftauchen
> werden, dann sollte bei jenen dieses flag auf true gesetzt werden.
> Andernfalls einfach überall auf false lassen.
Ich koennte (viel manuelle Arbeit) alle Konten kennzeichnen, die relevant fuer
eine Umsatzsteuererklaerung sind. Sofern man alle Konten richtig bebucht hat
(dann und nur dann!!!!) kann man dem Kennzeichen immerhin entnehmen, welche
Konten in eine USt. Erklaerung eingehen koennen. Wenn man falsch gebucht
hat, hilft das allerdings wenig.